Was ist…? – Der Hirschgarten

Es gibt viele Orte und Dinge in München, von denen man als Tourist schon gehört hat, aber nicht genau weiß was eigentlich dahinter steckt. Der Hirschgarten zum Beispiel. Die Munich Greeter erklärens euch…

Kurz gesagt: Der Hirschgarten ist ein Park, im westlichen München, der an die Stadtteile Neuhausen, Nymphenburg und Laim anschließt. Der Hirschgarten wird wegen seiner Hauptattraktion so genannt, einem eingezäunten Wildgehege mit Damwild und Muffelwild.

Wild im Hirschgarten/deer in the Hirschgarten

Wild im Hirschgarten/deer in the Hirschgarten

Man darf die Tiere auch füttern, jedoch scheinen sie alte Semmeln nicht zu mögen ;-). Am Zaun sind Hinweise angebracht, die einem erklären, was man den Tieren verfüttern darf und was nicht.. Insbesondere für Kinder ist das großartig. Direkt neben dem Gehege befindet sich der „Königliche Hirschgarten“ Restaurnt und Biergarten. Es heißt, dass der Biergarten mit seinen rund 8.000 Sitzplätzen der größte in Europa sei. Im Biergarten gibts neben Bier auch traditionelle und typisch bayerische Biergartengerichte wie Haxn, Hendl , Spare-Ribs, Brezn,, Obazda und vieles mehr…. Im Biergarten wird „Augustiner“ ausgeschenkt, ein Bier einer traditionellen Münchner Brauerei, die ihr Bier teils immer noch in großen Holzfässern ausliefert. Wenn der Biergarten geöffnet ist, kann man also von Zeit zu Zeit beim Anzapfen von 200-Liter-Fässern zusehen.

Wenn man aber nicht am – wie die Münchner sagen – „Biergarteln“ interessiert ist, kann man auch durch den rund 40 Hektar großen Park spazieren. Vor allem die Kinder werden hier ihren Spass haben, ob der Anzahl an Kinderspielplätzen. Einige davon sind Abenteuerspielplätze mit Rutschen, Schaukeln, Karussells Klettergerüsten und mehr. Auch ist es möglich selbst im Park zu grillen (in ausgewiesenen Zonen). Während der Sommermonate kann man im Hirschgarten viele Familen beobachten, die ein Barbecue oder Picknick veranstalten.

Aber auch die Geschichte des Parks ist interessant. Der Hirschgarten wurde um 1720 eingerichtet, jedoch als Fasanerie für den Adel. Später wurde auch Hopfen für die Brauereien angebaut, aber der Hopfen musste einer fürstlichen Idee weichen. Da Seide bei wohlhabenden Familien sehr angesagt jedoch sehr selten und teuer war, pflanzte man 1786 rund 17.000 Maulbeerbäume und begann einer Seidenraupenzucht eine Seidenproduktion zu etablieren. Da diese Unternehmung unrentabel war, wurde in den 1780er und 1790er Jahren der oberste Jäger damit beauftragt, das Gelände in ein Jagdareal für Wild umzuwandeln. Der Kurfürst öffnete jedoch dieses Gelände für alle Bürger und bald erfreute sich das Jagdhaus großer Beliebtheit, so dass bald ein kleines Restaurant darin eingerichtet wurde. Nur kurze Zeit später kam der Biergarten hinzu. Bis zum zweiten Weltkrieg streifte das Wild zwischen den Bierbänken umher und konnte gefüttert und gestreichelt werden (wie dieses Bild aus dem Jahr 1925 zeigt). Nach dem Krieg wurde der Hirschgarten als Parkanlage umgestaltet und das Wild in das Gehege eingesperrt.

Zusätzlich gibt es noch einige interessante Fakten zum Hirschgarten:
Manchmal kann man Waldkäuze im Park bewundern. In diesem Fotografie-Blog gibt es dazu einige Bilder und Videos.
Rund 300 Meter südlich des Restaurants stand mal eine Art Obelisk/Säule, die den Besuchern anhand von unterschiedlich großen Hirschgeweihen, die daran aufgehängt waren, das Alter von Hirschen erklärte. Das Denkmal wurde während eines Bombenangriffs im zweiten Weltkrieg durch zwei direkte Treffer regelrecht zerfetzt. Im Jahr 2009 wurde durch einen Antrag im Bezirksausschuss versucht, wieder ein ähnliches Denkmal im Hirschgarten zu errichten, was jedoch im Sande verlief.
Im Juli findet im Hirschgarten ein kleines Volksfest, das „Magdalenenfest“ statt. Dieses Fest fand ursprünglich vor dem Schloß Nymphenburg statt, wurde 1930 dann aber in den Hirschgarten verlagert.
Unter dem Hirschgarten befindet sich ein Regenrückhaltebecken, das bis zu 90.000 Kubikmeter Wasser fasst, um Straßenüberflutungen durch Starkregen zu verhindern.

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