Bayerische Esskultur in den USA – Sie können es doch!

Im Frühjahr 2013 haben wir über das „Hofbräuhaus New York“ geschrieben und schnell gemerkt , dass das was dort als bayerisches Essen angeboten wird, weit von der Realität entfernt ist. Jetzt hat uns ein Greet/Gast mitgeteilt, dass es noch eine „bayerische“ Location in New York gibt:: „Zum Schneider“… Wir waren überrascht!

„Zum Schneider“ ist ein bayerisches lokal im Stadtteil Manhattan. Es wurde von einem waschechten Bayern gegründet, der in einem etwas ländlicheren Vorort Münchens (Weßling) aufgewachsen ist. Er vermisste in seiner neuen Heimatstadt New York das bayerische Essen und die Biergartenkultur. Also entschloss er sich im Jahr 2000 das „Zum Schneider“ zu eröffnen. Und da er ein echter Bayer ist, kennt er die bayerischen Sitten, Gebräuche, Kultur und natürlich das originale Essen. Daher sieht das „Zum Schneider“ für Bayern sehr gewohnt aus ;-). Aber bayerische Wirtshausatmosphäre schaffen ist eine Sache, guten Essen die andere.

Und dann haben wir einen Blick auf die online Speisekarte geworfen – und waren überrascht. Sie sieht aus wie eine, die man in jedem Münchner Wirtshaus findet. Ok, vielleicht eine Sache: Das „Züricher Geschnetzelte“ ist kein traditionell bayerisches Essen, aber zumindest Teil der alpenländischen Küche, wie auch das Wiener Schnitzel und daher irgendwie verwandt ;-).
Super! Authentisches, bayerisches Essen in New York. Es werden sogar bayerische Snacks angeboten, die jedem bayerischen Kind geläufig sind, wie z.B. „Zwei Wiener mit Brot und Senf“. Und die Wiener Würstchen werden nicht einmal „Frankfurter“ genannt. Gut gemacht!.

Und wenn man sich die Fotos ansieht (Es wurden Essens-Fotos gemacht) sieht es fast wie zu Hause aus :-).

Ok… für einen Münchner sind die Preise sehr hoch. Eine normale Breze für 4 $…,ungefähr. 3 €…wow. Wenn man Brezn in einem Münchner Lokal bestellt kostet sie normalerweise 1 € (ca.1,40 $). Aber ok, vielleicht werden sie extra importiert… Es ist ja genau das gleiche mit echten amerikanischen Produkten in München. Die Preise der anderen traditionellen Speisen wie „Haxn“ liegen mit 25 $ (ca.18 €) nur ein wenig über dem Münchner Durchschnitt (20 $).

Und nun zum Bier:
Und wieder ein wow wenn man auf die Getränkekarte blickt. Im „Zum Schneider“ gibts „Andechser“, ein Bier einer kleineren Brauerei im Süden von München, die von Benediktinermönchen betrieben wird. Münchner lieben es, einen Tagesausflug zum Kloster Andechs zu machen, wandern zu gehen und anschließend auf ein Bier einzukehren. Das „Zum Schneider“ behauptet, dass es die erste Location in den USA ist, die Andechser Bier ausschenkt.
Aber auch die kleinere Brauerei „Traunsteiner Hofbräu“ (die nichts mit dem Hofbräuhaus in München zu tun hat) ist vertreten. Und auch wenn man andere bayerische Biere probieren möchte, is man hier richtig. Ausgeschenkt wird vom „Neumarkter Lammsbräu“, einem Bio-Bier bis hin zur nordbayerischen Spezialität „Schlenkerla“ einem Rauchbier aus Bamberg.
Und ein großes Dankeschön an Herrn Schneider, der in seinem Lokal das 0,5-Liter Glas („Halbeglas“) als „regular“ und die Maß (1,0-Liter) als „large“ bezeihnet. Das ist die bayerische Realität und nicht die ganzen Touristen-Lokale, die aller Welt suggerieren, dass Bayern ihr Bier ausschließlich aus Liter-Krügen trinken.

Gut zu wissen, wo man als Münchner in New York hingehen kann, wennn man Heimweh bekommt ;-).

Hier noch einige Impressionen:

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