Es gibt viele unterschiedliche traditionelle Speisen in München, die man probiert haben sollte. Viele sind weltbekannt, wie z.B. die Weißwurst oder die Breze. Aber is gibt auch Dinge, die nahezu unbekannt ausserhalb Bayerns sind. Eine davon möchten wir euch vorstellen
Nahezu jeder mag Kuchen und Torten. Bayern hat eine ausgeprägte „Kaffee und Kuchen“ Kultur und kann daher auf eine reiche Kuchenauswahl verweisen, die üblicherweise in Cafés zu bekommen ist. Eine Torte jedoch ist sehr traditionell – die „Prinzregententorte“.
Die Geschichte der Prinzregententorte
Im Jahr 1821, wurde Prinz Luitpold von Bayern als das jüngste, männliche Kind König Ludwigs I. und seiner Frau Therese von Sachsen-Hildburghausen (die Hochzeit dieser beiden war der Ursprung des Oktoberfestes) geboren. Nachdem sein Neffe, Ludwig II, (der, der Schloss Neuschwanstein bauen ließ) König von Bayern wurde, musste Luitpold repräsentative Aufgaben übernehmen, da Ludwig II oft in seinen Schlössern und nicht auf dem Thron verweilte. 1886 wurde Ludwig II als nicht zurechnungsfähig erklärt und starb ein paar Tage später unter misteriösen Umständen. Dadurch wurde Luitpold Bayerns Regent. Er war nicht König, denn offiizell war dies Otto von Bayern, der Bruder Ludwigs II. Jedoch war Otto seit seiner Jugend geistig verwirrt. Also musste Luitpold die Staatsgeschäfte wie der König selbst führen, auch wenn er selbst nie König sein sollte.
Luitpold war sehr zurückhaltend und freundlich, was ihn bei der bayerischen Bevölkerung sehr beliebt machte. Eine seiner ersten Aktionen als „Regent“ war, viele Parks und Schlösser für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er war ein freundlicher, älterer Herr mit langem Bart, der sich oft wie ein normaler Bürger verhielt. Aus diesem Grund und der Tatsache heraus, dass seine Regierungszeit (1886-1911) sehr friedlich war, nennen Bayern diese Zeit bis heute „Prinzregentenzeit“. Im Jahr der Übernahme der Regierungsgeschäfte, 1886 erschuf ein Bäcker namens Heinrich Georg Erbshäuser eine neue Torte zu Ehren des Prinzregenten. Diese Torte bestand aus 8 Schichten Bisquitteig und ebensovielen Schichten Schokoladen-Buttercreme. Schließlich erhielt die Torte noch einen Überzug aus dunkler Schokolade. Die 8 Schichten repräsentierten die verschiedenen Bayerischen Bezirke bzw. Regionen Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken, Unterfranken, Oberfranken und Oberpfalz. Aber das sind doch lediglich sieben?! Richtig. Bayern besteht heute aus den sieben genannten Bezirken, jedoch existierte zur damaligen Zeit eine weiterer, die „Rheinpfalz“. SIe war ebenfalls ein Bezirk, jedoch ausserhalb des eigentlichen bayerischen Territoriums und gehört heute zum Bundesland Rheinland-Pfalz.
Man sagt, dass Erbshäuser Luitpold um Erlaubnis gefragt hat, die Torte „Prinzregententorte“ zu nennen. Dieser soll zugestimmt haben. Seit dieser Zeit wurde die Torte immer gefragter und ist bis heute Teil der Münchner und Bayerischen Kultur und Tradition.
Es ist nicht endgültig bewiesen, wer wirklich der erste war, der die Torte herstellte, jedoch ist man sich im großen und ganzen einig, dass es Heinrich Erbshäuser war. Zwei weitere Bäcker (Johann Rottenhöfer and Anton Seidl) werden ebenfalls hin und wieder genannt.
Das Café Erbshäuser exisitert bis heute und verkauft seine original Prinzregententorte. Wenn man also das Original probieren möchte, sollte man in dieses Café gehen. Es ist jedoch relativ versteckt gelegen. In der Kardinal-Döpner-Straße, hinter dem Bayerischen Finanzministerium in der nähe des Odeonsplatzes. Aus diesem Grund ist es bei Touristen auch nahezu unbekannt. Selbstverständlich gibt es die Torte auch in vielen anderen Traditionscafes. Aber eben nicht das Original.
Also nicht vergessen, ein Stück zu probieren, wenn man in München ist.
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