München ist berühmt für seine Tradition, seine Bräuche und natürlich für seine Menschen, die hier leben oder lebten. Einige von ihnen beeinflussten die Geschichte der Stadt, andere waren einfach nette Zeitgenossen, teils sonderbar, aber immer typisch münchnerisch. Lest weiter um mehr über Franz Xaver Krenkl zu erfahren.
Franz Xaver Krenkl lebte im frühen und mittleren 19. Jahrhundert in München. Er war „Lohnkutscher“ (heute würden wir dazu wohl „Berufskraftfahrer“ sagen). Pferde waren sein Leben, so dass es wenig verwundert, dass er Besitzer eines Rennstalls war. Wir wissen auch, dass er bzw. seine Pferde das traditionelle Oktoberfest-Pferderennen insgesamt vierzehnmal gewann, was ihn natürlich zu einer bekannten Persönlichkeit machte. Und auch an Geld mangelte es ihm nicht, da er zusätzlich auch noch erfolgreicher Pferdezüchter war.
Eines Tages fuhr er mit einer seiner Kutschen durch den Englischen Garten in München (für diejenigen, die sich fragen, was der Englische Garten ist: Es handelt sich um einen 3,75 Quadratkilometer großen und damit acht größten Park der Welt). Nach einer weile kam die Kutsche von Kronprinz Ludwig (der später König Ludwig I von Bayern wurde) in Sicht. Krenkl hatte schnellere Pferde, es war jedoch bei Strafe verboten, die königliche Kutsche zu überholen.
Er tat es trotzdem und als der Kronprinz hinaussah, um zu sehen, wer sich derartiges erlaubt, sah Krenkl zum Prinz hinüber und rief „Majestät, wer ko, der ko!“ (Majestät, wer kann, der kann!).
Der Prinz war erbost, aber gleichzeitig auch vergnügt über diesen typischen Münchner (von denen man sagt, frech und liebenswert zugleich zu sein).
Am nächsten Tag, wollte Krenkl zur Arbeit aus seiner Hofeinfahrt fahren, doch er konnte nicht, denn davor stand die königliche Kutsche und blockierte die Ausfahrt. Nach einer Weile sagte der Kronprinz, der sich darin befand „Schau Krenkl, wer ko, der ko!“.
[„Krenkl, Franz Xaver – Kutscher und Sprüchmacher“ von (1819-1881) – http://stadtmuseum.bayerische-landesbibliothek-online.de/pnd/120912694/. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.]
Franz Xaver Krenkl prägte also den bayersichen Spruch „Wer ko, der ko!“, der in ganz Bayern weit verbreitet ist und bis heute gern benutzt wird.
Aus diesem Grund ist er eine berühmte Persönlichkeit. Leider geht die Erinnerung an diesen frechen Zeitgenossen mit der Zeit immer mehr verloren. Um dem entgegenzuwirken, findet man im Torbogen des Karlstors/Neuhauser Tors eine Büste von ihm.
– Krenkl ist im „Alten südlichen Friedhof“ begraben, Feld 17 (Grab 17-09-57).
– Die „Krenklstraße“ in der nähe der Münchner Trabrennbahn ist nach ihm benannt.
Die geschilderte Begebenheit mag wohl nicht einer gewissen Wahrheit entbehren, aber da Kronprinz Ludwig bereits 1825 König wurde, wäre Krenkl damals ein 6jähriges Kind gewesen …
Herzliche Grüße
Quizzy
Ich bin euren Links gefolgt: Franz Xaver Krenkl lebte von 1780 bis 1860, war also tatsächlich zur Zeit, als Ludwig I. noch Kronprinz war, bereits Lohnkutscher.