Dieses Jahr kam er schon Mitte November, und stand so still, so grün bis zur Eröffnung des Christkindlmarktes am Marienplatz. Die Rede ist vom Tannenbaum, der jedes Jahr direkt vor dem Rathaus aufgestellt wird und ab Eröffnung des Christkindlmarktes in vollem Lichterglanz erstrahlt. Doch wo kommt er her? Continue reading Wo kommt eigentlich der Weihnachtsbaum auf dem Marienplatz her?
Ab in den Westen – der Christkindlmarkt in München Neuhausen
Er sticht nicht ins Auge und als Tourist stolpert man auch nicht einfach so drüber. Manchmal übersieht man ihn ihn sogar: den kleinen Weihnachtsmarkt im Herzen des Stadtteils Neuhausen.
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Wunderland in Holz: Der Kripperlmarkt in München
Mitten in der Fußgängerzone, in der Neuhauser Straße, liegt ein kleiner Spezial-Weihnachtsmarkt, der Kripperlmarkt. Etwa ein halbes Dutzend Stände drängen sich zwischen Bürgersaalkirche und Richard-Strauss-Brunnen.
Der Kripperlmarkt hat eine lange Tradition in München – er existiert bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier findet man alles für die Ausstattung der heimischen Krippe, aber auch schönen Holzschmuck für den Weihnachtsbaum.
Schnitzer aus Oberammergau, Südtirol und dem Erzgebirge bieten ihre Figuren zum Kauf an. Ein Zentimeterkleines Jesuskind in schlichter Holzausführung gibt es schon für ein paar Euro. Doch ihr könnt auch locker einen dreistelligen Betrag für einen prächtig bemalten und gewandeten König aus dem Morgenland ausgeben. Auf dem Kripperlmarkt im Zentrum von München gibt es wirklich alles, um die ebenfalls erhältlichen Krippen zu bestücken.
Die klassische Grundausstattung besteht aus Maria, Joseph, dem Jesuskind in seiner Krippe sowie Ochs und Esel (samt Streu) und den drei Königen aus dem Morgenland mit ihren Gaben. Denen könnte man aber auch eine Elefantenherde oder einen Tiger zur Seite stellen – der Kripperlmarkt erlaubt auch Exotisches. Wer Elefanten nicht ganz passend findet, greift auf die Gänseherde zurück.
Daneben gibt es jede Menge Zubehör – die Eimerchen, Schäufelchen, Schemelchen, Schüsselchen usw. eignen sich auch als Ausstattung für Puppenhäuser. Wer also noch ein Mitbringsel für Kinder braucht, wird hier sicher fündig.
Keiner muss seine Wahl hungrig treffen: Neben dem obligatorischen Glühweinangebot gibt´s auch Handfestes vom Bio-Wurststand.
So gekräftigt, fällt der kurze Weg zur U-Bahnstation Sendlinger Tor oder zur S/U-Bahnstation Karlsplatz gar nicht mehr schwer…
Schlechtwettertipp für München: Das Tollwood Winterfestival
Das Tollwood ist streng genommen kein richtiger Weihnachtsmarkt. Will es auch gar nicht sein. Dann schon eher ein Winterfestival.
Wo liegt jetzt aber der Unterschied?
Zuerst einmal in den angebotenen Produkten: Nicht die typischen Weihnachts-Dekoartikel, dafür aber viel Handgemachtes oder in kleineren Auflagen Produziertes, häufig sehr farbenfroh, kreativ und eben „alternativer“. Genauso auch Essen und Getränke: Bewusst international und fast vollständig Bio zertifiziert. Überhaupt liegt den Veranstaltern viel daran, das Bewusstsein für Umweltschutz und die Auswirkungen der Globalisierung zu stärken. Dazu tragen Ausstellungen, Filme und Vorträge bei, aber auch Konzerte, Performances, Theater- und Zirkusaufführungen von internationalen Künstlern. Und das Beste: Vieles davon ist kostenlos.
Nee, Moment – das Beste kommt erst noch. Ein großer Teil des Festivalgeländes befindet sich nämlich in beheizten Zelten. So kann man sich im Warmen auf die Suche nach ausgefallenen Geschenken machen. Und sich zwischendurch doch nach draußen ins Schneegestöber wagen, um ganz stilecht einen Glühwein (oder doch lieber eine Hot Coconut?) zu trinken. Wie auf einem „richtigen“ Weihnachtsmarkt eben.
Das Tollwood Winterfestival hat noch bis zum 23. Dezember Montag bis Freitag von 14 – 1 Uhr und Samstag/Sonntag von 11 – 1 Uhr geöffnet. Wenn euch das nicht genügt, könnt ihr bis zum 31. Dezember noch die Veranstaltungen im Theaterzelt besuchen – oder die Silvesterparty. Die Stände auf dem Gelände sind dann aber schon abgebaut.
Ausflug ins Mittelalter: Der Weihnachtsmarkt am Wittelsbacherplatz in München
Der Weihnachtsmarkt, den ich in diesem Jahr wohl am häufigsten besuche, wird der am Wittelsbacherplatz sein – zugegebenermaßen auch deswegen, weil er direkt auf meinem Heimweg liegt.
Aber selbst wenn das nicht der Fall ist lohnt sich ein Besuch: Hier entführen euch Händler, Spielleute, Ritter und Edelfrauen zurück ins Mittelalter – und zurück in die Zeit der 1410 erstmals erwähnten „Nikolausdult“, die so (oder so ähnlich) ausgesehen haben könnte.
Laternenmacher, Schriftgelehrte und Co. führen alte Handwerkskunst vor. Wer vor lauter Schauen Hunger bekommt, kann thematisch passende Speisen und Getränke kosten. Unbedingt probieren: die Feuerzangenbowle!!!
An den Wochenenden wird Unterhaltung u.a. durch Gaukler, Theateraufführungen, Konzerte und Feuershows geboten – Besuchern mit Platzangst oder Berührungsängsten empfehlen wir allerdings den Besuch an einem anderen Tag.
Das Münchner Adventsspektakel mit mittelalterlichem Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 23.12. täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Wo könnte man einen Shopping-Ausflug in die Innenstadt besser ausklingen lassen?
Christkindlmarkt mal anders: Die Christkindl-Tram
Christkindlmärkte sind wunderschön, vor allem wenn es geschneit hat. Denn dann glänzt und funkelt alles auf eine fast mystische Weise. Da kommt schnell Weihnachtsstimmung auf. Doch manchmal braucht man auch eine Pause – vom Schauen, vom Rumwandern in der Kälte oder vom Schneeregen. Für diese „Notefälle“ hat München etwas Besonderes zu bieten – Die Christkindl-Tram.
Was ist die Christkindl-Tram?
Die Münchner Verkehrsbetriebe stellen jedes Jahr in Kooperation mit dem Stadtführungsanbieter „Spurwechsel“ einen älteren Straßenbahnwagen ab, der jede halbe Stunde einmal um die Altstadt fährt. Auf dieser Fahrt könnt ihr dem weihnachtlichen Treiben draußen zusehen und dabei Lebkuchen essen, Glühwein trinken und mit anderen Leuten ins Gespräch kommen.
Wo fährt die Christkindl-Tram?
Ein- und Ausstieg ist am Sendlinger Tor (Sonderhaltestelle Brunnenschleife)
Die Fahrt führt über das Isartor, den Stadtteil Lehel, die Maximilianstraße zum Stachus und wieder zurück zum Sendlinger Tor. Damit bekommt ihr einen super Überblick über die Stadt!
Wie lange dauert die Fahrt?
Rund 25 Minuten. Die Straßenbahn hält nur am Sendlinger Tor zum Ein- und Aussteigen. Dazwischen stoppt sie nicht.
Was kostet die Fahrt?
1,50 € für Erwachsene. Kinder (6-14 Jahre) 0,50 €. Kinder bis 6 Jahre kostenlos.
Fahrkarten bekommt ihr direkt dort, wo die Tram auch losfährt – an der Sonderhaltestelle Sendlinger Tor.
Wann fährt die Tram?
Vom 01.12. bis 23.12.
Montag-Freitag von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr (letzte Abfahrt)
Samstag/Sonntag von 11:00 Uhr bis 19:30 Uhr (letzte Abfahrt)
Noch mehr Wissenwertes:
- Ihr könnt am Fahrkartenverkauf bereits Glühwein und Weihnachtsgebäck kaufen und euch so die Wartezeit auf die Tram versüßen.
- Für Kinder wird an den Adventsonntagen von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr ein Animationsprogramm mit Zauberei geboten.
- Am 06.12. kommt der Nikolaus in die Christkindltram!
- Leider ist die Trambahn nicht behindertengerecht.
- Die Tram kann nach 19:00/19:30 Uhr auch für private oder geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden.
- Infos und Kontakt unter: www.mvg-mobil.de/christkindltram.html
Noch etwas für Technik-Freaks:
Bei den eingesetzten Trambahnwagen handelt es sich um die sogenannten „P-Wagen“ (zumindest in den letzten Jahren). Das sind Straßenbahnen, die von 1967 bis 2003 – also fast 40 Jahre lang – das Stadtbild Münchens prägten und damit auch ein Teil der Stadtgeschichte wurden. Heute sind noch 6 Wägen in Betrieb. Davon werden einige als Verstärker oder eben für Sonderfahrten eingesetzt.
Der als Christkindl-Tram eingesetzte Wagen mit der Nummer „2006“ wurde 1967 gebaut, hat rund 80 Sitzplätze (40 pro Wagen) und rund 220 Stehplätze (rund 110 pro Wagen). Und was Kinder von heute nicht mehr kennen: Elektropneumatische Einstiegstüren 😉
Und hier noch ein Video zum einstimmen:
Christkindlesmarkt in München: Heute schon geflöfft…?
Endlich! Adventszeit in München! Das heißt auch endlich wieder Weihnachtsmarktzeit. Da hat man die Qual der Wahl in unserer schönen Stadt, mit seinen gefühlten 100 Christkindelsmärkten… In der Tat scheint jedes Jahr an irgendeinem freien Platz ein neuer dazu zu kommen. Einige davon taugen maximal dazu, auf dem Heimweg noch schnell einen Glühwein zu trinken. Aber es gibt auch absolute Highlights. Zum Beispiel das Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz.
Greeter Sylvia war schon mal auf einen Eierpunsch dort:
Eingebettet in eine wunderschöne Kulisse findet man einen Weihnachtsmarkt, dessen Stände – liebevoll dekorierte Alpenhütten – an ein nachgebautes Bergbauerndorf erinnern.
Täglich um 15:30 gibt es ein kostenloses Musikprogramm und für die kleinen Besucher das Märchendorf mit sprechenden Figuren. Leider ist heuer von den Märchen nicht viel übrig geblieben und das Ganze hat sich eher in Santa-Dorf verwandelt.
Aber allein wegen des sprechenden Elchkopfes am Eingang lohnt es sich auch für Erwachsene, mal kurz vorbei zu schauen. Direkt daneben befindet sich mein Lieblingsstand mit einem köstlichen Eierpunsch, der jeden schnell in die richtige Stimmung versetzt.
Wer etwas mutiger ist, probiert an einem anderen Stand entweder Glühbier (statt des üblichen Glühweins und diversen Punschsorten) oder aber: FLÖFF – ein Heißgetränk auf Basis von Dunkelbier mit Nuancen von Karamell, Bratapfel und Zimt.
Ein interessantes Getränk, aber Vorsicht! Am besten vorher eine gute Unterlage schaffen! Auch das ist natürlich kein Problem, es gibt genügend Stände mit allen Leckereien, die zu einem Weihnachtsmarkt einfach dazu gehören.
Wenn man dann so richtig in Weihnachtsstimmung ist und sich hier wider Erwarten noch nicht mit Geschenken und Dekoartikeln eingedeckt hat, ist es nur ein Katzensprung bis zum großen klassischen Christkindlesmarkt am Marienplatz oder zum mittelalterlichen Weihnachtsmarkt am Wittelsbacherplatz. Gott sei Dank dauert die Adventszeit ja 4 Wochen ….