Reiseführer für München im Test: ADAC plus München

ADAC plus München

ADAC plus München – Geballtes Wissen und viele Fotos für 9,95 €

Eingeleitet durch die treffenden und teils amüsanten „München Impressionen“ und ausgestattet mit zahlreichen Fotos macht der ADAC plus München von Beginn an Lust, die Stadt zu entdecken. Wie sich der Reiseführer im weiteren Test schlägt, könnt ihr hier nachlesen.

Anschaulich und übersichtlich
Anschaulichkeit und Übersichtlichkeit – zwei Eigenschaften, die auf diesen Reiseführer zutreffen. Dies gilt sowohl bei der kompakten Übersicht über die Münchner Stadtgeschichte, als auch bei der Beschreibung der einzelnen Sehenswürdigkeiten. Diese sind klar voneinander abgegrenzt und durchnummeriert. Einen ersten Eindruck verschaffen jeweils eine Kurzbeschreibung und Informationen u.a. zu Öffnungszeiten und der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Wissbegierige können anschließend den ausführlichen Text lesen.

Für an Münchner Kultur und Gegebenheiten Interessierte enthält der Reiseführer zudem das „München Kaleidoskop“ – quer über den Reiseführer verstreute kurze Infotexte zu Themen wie „Bayerische Tafelfreuden“, „Luftgeist Föhn“ oder der Künstlergruppe „Blauer Reiter“, deren erste Ausstellungen in München stattfanden.

Manchmal zu viel des Guten…
Beim Lesen fällt vor allem die Fülle an – teilweise sehr detailreichen – Informationen auf. Neben geschichtlichen Hintergrundinformationen wird häufig auf architektonische und künstlerische Besonderheiten eingegangen. Für Kenner handelt es sich hierbei sicherlich um interessante Angabe – der Laie dürfte vor allem von der Masse der Namen schnell überfordert sein.

Auffällig ist zudem der teilweise fast poetisch wirkende Schreibstil. Um nur ein Beispiel zu nennen (Beschreibung der Amalienburg im Nymphenburger Schlosspark):

„Wundervoll geschmeidig modelliert, schwingt die Mitte des rechteckigen Baus auf einer Seite konvex vor, auf der anderen konkav zurück, im Grundriss Rechteck und Kreis geistvoll verbindend, in jedem Detail von der Fensterverdachung bis zum Krönchen auf der Dachplattform unfehlbar geformt: ein Cuvilliés-Meisterwerk.“

…und manchmal zu wenig
Leider enthält der Reiseführer kaum Einzelpläne verschiedener Münchner Stadtteile. Orientieren muss man sich hier mit Hilfe des großen beigelegten Faltplanes. Als Hilfestellung sind in darin immerhin alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Außerdem sind im Reiseführer selbst die Grundrisse einzelner Sehenswürdigkeiten abgebildet, z.B. der Residenz oder des Schlosses Nymphenburg.

Vorschläge für Spaziergänge gibt es nicht, lediglich Tipps für einen Tag oder ein Wochenende in München. Diese sind kurz gefasst, dennoch ist für jeden Geschmack etwas dabei.

München A – Z
Das relativ ausführliche „München A-Z“ im Anhang liefert Zahlen und Fakten, Termine und Empfehlungen. Erwähnenswert sind die Einkaufs- und Kulturtipps und der Schienennetzplan. Die Vorschläge für Bars und Cafés sind hingegen wenig aufregend, die Restaurants ohne Preisangaben. Störend ist auch, dass nur manche Kategorien nach Stadtteilen sortiert sind – nicht Ortskundige müssen die Adressen aufwändig im Stadtplan suchen.

Fazit
Trotz einiger „Schönheitsfehler“ ein empfehlenswerter Reiseführer – vor allem für Architektur-, Kunst- und Geschichtsbegeisterte. Für andere lohnt sich der Kauf vielleicht nicht – in jedem Fall aber das Blättern, um sich anhand der vielen Fotos Anregungen für den nächsten München-Besuch zu holen.

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