München ist bekannt für sein Bier. Aber was, wenn man kein Bier mag oder es nicht trinken darf? (in Deutschland beinhaltet „alkoholfreies Bier“ immer noch zwischen 0,02 % und 0,5 % Alkohol). Keine Sorge, denn München hat auch eine starke Tradition bezüglich eines speziellen, nichtalkoholischen Getränks, das ausserhalb deutschlands und österreichs nahezu unbekannt ist: Der“Spezi“. Lest weiter, um zu erfahren, um was es sich dabei handelt…
Der Name „Spezi“
Im Bayerischen bedeutet „Spezi“ Freund, Kumpel. Seit den 1960ern ist dieser Ausdruck aber auch eine Bezeichnung einer bestimmten Limonadenart. Seit dieser Zeit hat sich in Bayern und insbesondere München eine regelrechte „Spezi-Kultur“ entwickelt.
Was für eine Art Limonade ist „Spezi“?
Einfach ausgedrückt, ist Spezi eine Mischung aus Orangenlimonade und Cola. Heutzutage gibt es unzählige Spezi-Limonaden. Manche davon dürfen den offiziellen Markennamen „Spezi“ tragen, andere wiederum nicht und weichen daher auf die Bezeichnung „Cola-Mix“ aus. In Bayern gibt es viele kleine Brauereien, die ihren eigenen „Cola-Mix“ herstellen und da Spezi allseits bekannt ist, hat sich das Wort zu einem Gattungsbegriff für Cola-Orangenlimo-Mischgetränke etabliert. Der Original Spezi wird von der Riegele Brauerei in Augsburg seit den 1970ern hergestellt. Diese Brauerei hält auch den Markennamen. Die Mischung der jeweiligen Hersteller unterscheidet sich auch teils grundsätzlich. Während der original Spezi von Riegele Orangensaft, Mandarinenöl, Orangenblütenextrakt, Zucker, Cola-Aroma und Koffein enthält, benutzen andere Hersteller Orangenlimonade, Orangengeschmack, Süßstoff oder Süßstoff-Zucker-Mischungen.
Wenn man in München junge, trendige Leute fragt, gibt es nur einen „wahren“ Spezi – der von der Paulaner Brauerei hergestellte „Paulaner Spezi“. Die Brauerei darf den offiziellen Namen verwenden, benutzt jedoch andere Zutaten als der Original Spezi der Brauerei Riegele. Man kann behaupten, dass Paulaner Spezi in München schon Kult ist. Die Brauerei macht auch keine Werbung für ihren Spezi oder füllt in ausgefallene Flaschen ab. Vielmehr wird der Spezi in die gleichen, braunen Glasflaschen abgefüllt, die auch für das Bier der Paulanerbrauerei benutzt werden.
Bis ca. 2010 gab es in Münchner Biergärten auch nur ein nennenswertes, nichtalkoholisches Getränk neben Wasser – und zwar Spezi. Doch dann erreichte ein neuer Trend die Biergärten: Rhabarbersaftschorle. Vor allem Frauen bevorzugen dieses Getränk – schemckt es doch weniger süß. Und außerdem fühlt es sich natürlicher an, Fruchtsaft zu trinken ;-). Damit haben wir heutzutage in den Biergärten eine harmonische, friedliche Koexistenz dieser beiden Getränke.
Wenn ihr also in München seid… genießt auch die Spezi-Kultur! Ihr werdet es nicht bereuen.
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