Denkt man als Tourist an München, so denkt man an Lederhosen, Dirndl, Bier und Weißwurst, Aber man denkt auch an Biergärten. In München gibt es eine Menge Biergärten und im Sommer nach getaner Arbeit im Biergarten sitzen ist des Münchners liebste Beschäftigung. Biergarten – das ist nicht nur Bier trinken und dazu was Essen, das ist bayerische Philosophie und Tradition. Und Tradition müssen gepflegt werden.
Von daher existiert seit jeher auch eine starke Verbindung zwischen Tradition und Staat. So stark, dass der Biergarten mittlerweile auch gesetzlich verankert wurde und zwar in der „Bayerischen Biergartenverordnung“. Darin sind die Eckpunkte der Biergartentradition festgeschrieben. Doch in Bayern ist nicht alles ein Biergarten, auch wenn es danach aussieht. Doch zuerst einmal eine kurze Einführung in die Bayerische Tradition des „Biergartelns“, wie die Münchner sagen.
Die ersten Schritte?
Biergärten gab es nicht immer in der heutigen Form. Vielmehr gab es derartige Möglichkeiten gar nicht. Was es aber gab, war das Bier. Doch Bier war leicht verderblich wenn es warm wurde, so dass die Brauereien sich etwas einfallen lassen mussten, um Bier länger zu lagern. In München wurden wie auch andernorts „Bierkeller“ gebaut d.h. man lagerte Bier in großen Mengen unter der Erde. Hier hatte man eine mehr oder weniger konstante, kühle Temperatur und das Bier blieb länger frisch und konnte entsprechend länger verkauft werden. Doch schnell merkte man, dass Bierkeller zwei Probleme mit sich brachten. In heißen Sommern stiegen auch in den Kellern die Temperaturen, wenn die Sonne auf die Erde über den Kellern brannte. Und wenn heftiger oder langer Regen kam, wurde es schnell feucht da unten. Also behalf man sich, indem man auf den Kellern Bäume pflanzte, die einerseits schatten spendeten, andererseits das Wasser hielten bzw. absorbierten. Doch auch hier musste man erst dazulernen, denn nicht jeder Baum war geeignet. Viele Bäume trieben ihre Wurzeln tief in die Keller, was nicht unbedingt für die Statik gut war. Nach einiger Suche fand man den „richtigen“ Baum – die Rosskastanie. Sie hält das Wasser, spendet Schatten durch ihre großen Blätter und ist ein „Flachwurzler“. So kam es, dass auf allen Bierkellern Rosskastanien in Monokulturen gepflanzt wurden. Das war der erste Schritt zur Biergartentradition. Der Baum ist seit jeher so stark mit den bayerischen Biergärten verbunden, dass die allermeisten auch Rosskastanien besitzen auch wenn sich darunter gar kein Bierkeller befindet :-).
Weiter gehts im Teil 2… (bald)
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