Tradition und Feste

Braun. Resch. Salzig. Krosse Ärmchen und ein leicht aufgesprungener, weicher Bauch. So soll sie aussehen und schmecken, eine gute Laugenbrezel. Die man in Bayern übrigens „Breze“ oder „Brezn“ heißt.

Traditionell besteht die Laugenbrezel aus Weizenmehl, Malz, Salz, Backhefe und Wasser. Vor dem Backen wird sie für wenige Sekunden in Natronlauge getaucht, was ihr die typische braune Färbung und den charakteristischen Geschmack verleiht. Continue reading Fastenspeise und Fastfood: Die Brezn

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Das alte Jahr tröpfelt seinem Ende entgegen und es stellt sich die Frage: Wo schauen wir uns dieses Jahr das Silvester-Feuerwerk an? Wer nicht selber vor der Haustür böllern will, findet in München jede Menge Orte, um das Feuerwerk am Nachthimmel zu bestaunen. Hier ist meine persönliche „To go/Not to go-Liste“ für´s Feuerwerk-Schauen:

Theresienwiese
Da Beste an der Wiesn ist ihre Weitläufigkeit. Hierhin strömen kurz vor Mitternacht Karawanen aus den umliegenden Wohngebieten, bepackt mit Sekt und Raketen. Doch auf dem Areal verteilt sich alles. Jeder baut seine Feuerwerkskörper auf und um Mitternacht erstrahlt der Himmel in farbenfrohen Explosionen. Bavaria, Paulskirche und das bunt beleuchtete Tollwood-Festival runden das Panorama ab. Noch ein Neujahrswalzer an der Bavaria, ein Glaserl Sekt und das neue Jahr kann beginnen.

Donnersberger Brücke
Eine gute Alternative zur überfüllten innerstädtischen Reichenbachbrücke. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Münchner Skyline einschließlich der Frauenkirche. Und den unverstellten Panoramablick auf die Feuerwerke der Stadt.

Friedensengel
Noch eine Partyzone. Der Blick vom Friedensengel in den Münchner Nachthimmel ist bildschön. Sehr, sehr viele wollen ihn genießen, deshalb herrscht um die Säule herum bis hin zur Prinzregentenstraße um Mitternacht lautstarkes Gedrängel. Querschläger sind nicht ausgeschlossen. Die Luft qualmt. Wer´s mag, feiert mit. Wer´s nicht mag, spaziert zur Erholung durch die Isarauen.

Marienplatz
Münchens bekanntester Platz ist so schön zentral. Leicht zu finden. Und daher an Silvester knallvoll. Vor dem hell beleuchteten Rathaus stehen Münchner und Touristen dicht an dicht und skandieren den Countdown ins neue Jahr. Die Böller- und Raketendichte ist sehr hoch und die Luft pulvergeschwängert. Unter den Schuhen knirscht zerbrochenes Glas. Irgendwer hat mir Schampus über die Jacke gekippt. Nix wie weg.

Diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig. Deshalb: Wo auch immer Ihr den Jahreswechsel feiert – wir wünschen allen eine wunderbare Silvesternacht und ein frohes Neues Jahr!

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Weihnachtsmann

Weihnachtsmann

Wir alle kennen ihn, diesen wohlbeleibten Mann mit weißem Bart, roten Gewändern und Zipfelmütze, der entweder mit dem Schlitten oder zu Fuß unterwegs ist. Genau! Es ist der Weihnachtsmann.

Doch Moment! Bringt der Weihnachtsmann nicht Geschenke? Warum sehen wir in Deutschland diesen netten Herrn dann am 6. Dezember herumwandern? Was ist mit Weihnachten?

In den letzten Jahren haben sich Bräuche, die eigentlich den gleichen Ursprung haben, miteinander vermischt.

Zwei Bräuche – Ein Ursprung
In Deutschland wird der „Nikolaustag“ gefeiert, bzw. kommt der Nikolaus am 6. Dezember (ok, ok – in Norddeutschland auch am 5. Dezember 😉 ). In den USA exisitert dieser Brauch nicht, denn der „Nikolaus“ kommt dort an Weihnachten und macht genau das gleiche wie in Deutschland. Er beschenkt die (braven) Leute.

Nun könnte man meinen, der gute Mann braucht ein wenig Zeit, um über den großen Teich zu kommen. Doch tatsächlich handelt es sich um einen anderen Mann bzw. Brauch. Dort wandert der „Weihnachtsmann“ um die Häuser, klopft aber nicht (wie in Deutschland üblich) an die Tür, sondern bricht gleich über den Kamin in die Häuser ein, während die Bewohner schlafen. Manchmal isst er herumliegende Kekse auf, immer hinterlässt er Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Wir sehen schon… es kann sich nicht um ein und die selbe Person handeln 🙂

Nikolaus

Nikolaus

Wer ist der Nikolaus? Und wer der Weihnachtsmann?
Der hierzulande bekannte (und für so manches Kind auch furchteinflößende) Rauschebartträger Nikolaus ist eine Figur aus der christlichen Geschichte. Es handelt sich bei ihm um einen Bischof, der um 300 n.Chr. in der heutigen Südtürkei (Lykien) tätig war. Sein Name war „Nikolaus von Myra“. Er hat einige Wunder vollbracht – insbesondere für Kinder. Nach seinem Tod wurde er daher entsprechend verehrt.

Daraus leitet sich auch der Brauch des Nikolaus ab. Doch warum am 6. Dezember?
Ursprünglich war dies der eigentliche Tag der Weihnachtsbescherung. Erst durch die Reformation wurde in Deutschland die Weihnachtsbescherung auf den 24. Dezember verlegt und der Nikolaus durch das Christkind abgelöst. Doch der Brauch verschwand nicht, sondern existiert bis heute weiter. Durch diese Verschiebungen entstand auch die zweite Figur – vorwiegend in den USA – der Weihnachtsmann. Er kommt nach wie vor am 24. Dezember, also an Weihnachten, zu den Leuten.

Warum rote Kleidung?
Der Nikolaus hat traditionell keine rote Kleidung. Er taucht vielmehr in traditioneller Bischofskleidung und mit Bischofsstab auf. Der Weihnachtsmann trägt hingegen den allbekannten roten Mantel und ein rote Hose. Manchmal werden diese unterschiedlichen Gewandungen miteinander vermischt und man sieht Nikoläuse mit rotem Bischofsgewand. Das rote „Design“ wurde jedoch in den USA erfunden und von einem weltbekannten Cola-Hersteller verfeinert und entsprechend vermarktet.

Um also mit Wissen zu glänzen, einfach folgende Facts merken:
Der Nikolaus war Bischof in der heutigen Türkei
Der Nikolaus hat Wunder vollbracht und wird deshalb bis heute verehrt
Der Weihnachtsmann entstand aufgrund der Verschiebung der Weihnachtsbescherung
Die rote Kleidung wurde in den USA erfunden. Nikolaus trägt eigentlich Bischofsgewand.

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Vom 22. September bis 7. Oktober 2012 ist es wieder soweit: Das Oktoberfest (die „Wiesn“) öffnet ihre Pforten für Millionen Besucher aus dem In- und Ausland. Aber wo liegen die Ursprünge des weltgrößten Volksfestes?

Sie gehen zurück auf den 17. Oktober 1810 und die Hochzeit von Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen: Zu Ehren des Brautpaares wurde am Rande Münchens ein Pferderennen ausgerichtet – auf der nach der Braut benannten Theresienwiese, auf der das Oktoberfest auch heute noch stattfindet.

Die Veranstaltung kam so gut an, dass sie in den Folgejahren fortgesetzt wurde: Zuerst aus privaten Mitteln finanziert, ab 1819 unter Leitung der Stadt München.

Pflicht: ein Wiesnhendl
Im Laufe der Zeit wandelte sich das Ereignis nach und nach zu dem Oktoberfest, das wir heute kennen: Zu Fest und Pferderennen kamen immer mehr Buden und Karusselle dazu, das mittlerweile traditionelle „Wiesnhendl“ wurde eingeführt und die ersten großen Bierzelte mit Musikkapellen wurden errichtet. Auch wenn die traditionellen Pferderennen mit dem 2. Weltkrieg endeten, blieb die bayerische Blasmusik ein wichtiges Element: Die Wirte sind angehalten, Partymusik in den Bierzelten erst ab 18:00 Uhr zu spielen.

Natürlich blieb auch das Oktoberfest nicht von Krisen verschont: Ausfallen musste es in erster Linie kriegsbedingt (erstmals 1813), aber auch wegen Cholera-Epidemien, während der großen Inflation in den 20er Jahren und in den Nachkriegsjahren. Als tragisches Ereignis hat sich besonders der 26. September 1980 in das Münchner Gedächtnis eingeprägt, an dem bei einer Bombenexplosion auf der Wiesn 13 Menschen getötet und über 200 verletzt wurden. Das Oktoberfest-Attentat gilt als einer der schlimmsten Anschläge in der deutschen Geschichte.

Der Beliebtheit des Oktoberfestes hat das jedoch keinen Abbruch getan: Das größte Volksfest der Welt zieht jährlich rund sechs Millionen Besucher an, viele davon aus dem – teils weit entfernten – Ausland.

Neben Geselligkeit, Musik, leckerem bayerischem Bier und der Möglichkeit, Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen, bringt das Oktoberfest natürlich auch Negatives mit sich. Neben überteuerten Hotels zählen hierzu überfüllte Bierzelte, zahlreiche Betrunkene und lange Wartezeiten an den Fahrgeschäften. Vor allem mit Kindern ist ein Besuch der Wiesn daher außerhalb der Stoßzeiten (Freitag bis Sonntag) empfehlenswert.

Oktoberfest-Alternativen
Aber keine Sorge: Es bieten sich in München und Umgebung zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung für Oktoberfest-Flüchtlinge. Wer dem Trubel für einen Tag oder gänzlich entgehen möchte, findet hier im Blog der Munich Greeter in den nächsten Tagen und Wochen viele Tipps. Allen anderen wünschen wir viel Spaß auf der Wiesn – wer weiß, vielleicht trifft man sich ja bald bei einer Maß.

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Biergarten-Tradition: der Stammtisch

Die nächsten Tage sollen richtig heiß werden. Da gibt es nichts besseres als etwas Kühles in einem der zahllosen Biergärten in München zu trinken. Und die lange Biergarten-Tradition zu feiern!

Denn genau vor 200 Jahren unterschrieb Max I Joseph, Bayerns erster König, die „Biergartenverordnung“. Dieses Gesetz erlaubte es den Brauereien, Bier auszuschenken. Essen durfte jedoch nicht verkauft werden. Und damit wurde die Tradition begründet, sich seine „Brotzeit“ selbst mitzubringen – bis zum heutigen Tag.

Warum so seltsame Regeln?

Im heißen Sommer 1811 blieben die Kneipen der Stadt leer. Die Leute wollten ihr kühles Bier lieber direkt auf dem Gelände der Brauereien trinken, wo Kastanienbäume Schatten spendeten und Leute und Bier kühl hielten. Dort wurde das Bier acht bis zwölf Meter unter der Erde in großen Holzfässern gelagert und bei Bedarf in dicken Steinkrügen ausgeschenkt. Direkt aus dem gekühlten Fass war es eines der frischesten Getränke, die man damals bekommen konnte. Kühlschrankkalte Getränke gab es noch nicht – der Kühlschrank musste ja erst noch erfunden werden.

Die Restaurantwirte waren natürlich nicht gerade glücklich mit dieser Konkurrenz-Situation. Daher musste der König eingreifen. Am 4. Januar 1812 – mitten im Winter – unterzeichnete er die „Biergartenverordnung“. Sie legte fest, dass die Brauereien zwar Bier ausschenken durften wie es bereits Gewohnheitsrecht war. Das Servieren von Mahlzeiten war jedoch den Restaurants vorbehalten.

Was ein Nachteil zu sein schien, ist heute ein großer Vorteil für die Gäste: Auch heute noch bringen viele Münchner ihr eigenes Essen mit. Traditionell gibt es im Biergarten Obazda, Wurstsalat oder Radi. Dazu holt man sich eine schöne Brezen.

Neugierig geworden?

Wer mehr über 200 Jahre Biergarten wissen will, kann sich die Sonderausstellung im Bier- und Oktoberfest-Museum ansehen.

Oder die Tradition einfach mal selbst ausprobieren.
Eine ausführliche what can i do to get my ex back

www.biergarten.com/index.html“ target=“_blank“>Liste mit Biergärten hilft bei der Planung weiter.

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Traditionell wird in Bayern zwischen dem Aschermittwoch und dem Gründonnerstag vor Ostern gefastet. Das ist natürlich eine harte Zeit – für Normalsterbliche wie für Mönche. Auch den Paulaner Mönchen ging es nicht anders, durften sie in dieser Zeit ja keine feste Nahrung zu sich nehmen.

Glücklicherweise zählte Bier – das in Bayern häufig als „flüssiges Brot“ bezeichnet wird – nicht zu den festen Speisen und durfte somit bedenkenlos konsumiert werden. Und so wurde hier häufig Bockbier getrunken. In der Fastenzeit wurde sogar ein extra starkes Bier gebraut – der Doppelbock. Denn die Arbeit war hart und ohne Essen erschien sie noch härter.

Der Doppelbock sollte also die Arbeitskraft der Mönche erhalten. 1629 wurde er erstmals durch die Paulanermönche ausgeschenkt. Allerdings attestierte man dem Gebräu anfangs nicht gerade vollmundige Süffigkeit. Das änderte sich erst 1770, als der gelernte Braumeister Barnabas Still ins Kloster kam. Sein Bockbier erfreute sich immer größerer Beleibtheit, wurde aber ohne offizielle Erlaubnis ausgeschenkt. Immerhin drückte die Stadt beim Ausschank ein Auge zu – bierfreundlich war München schließlich schon immer. 10 Jahre später ward es dann den Mönchen offiziell erlaubt, ihr Salvator-Bier an die Bürger auszugießen.

StarkbierfestDamals starteten viele Brauereien in ganz Bayern mit der Produktion von Doppelbock, das ähnlich wie Paulaners Salvator schmeckte. Der Alkoholgehalt darin schwankt zwischen 5% und 12%. Ob das Bier schön hochprozentig ist, verrät die Endung “-ator” im Biernamen, z.B. Maximator (Augustiner), Animator (Hacker-Pschorr), Aviator (Airbräu) or Celebrator (Ayinger).

Bis heute spielt die Starkbierzeit, in der Salvator und Co. ausgeschenkt werden, eine wichtige Rolle im kulturellen Leben Bayerns. Vor allem das Anstechen des ersten Fasses auf dem Nockherberg ist ein echtes Muss für alle Fans.

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Einer der wichtigsten Plätze in München heißt offiziell Karlsplatz. Aber eigentlich nennen ihn alle Stachus. Kurios: Stachus/Karlsplatz ist – soweit wir Munich Greeter wissen – der einzige Ort weltweit, der mit seinem Spitznamen im Stadtplan eingetragen ist.

Offiziell ist der Platz nach Kurfürst Karl Theodor benannt. Doch dieser machte sich ziemlich unbeliebt: Ende des 18. Jahrhunderts ließ er nämlich die Stadtmauern niederreißen. Zu dieser Zeit boten die Mauern zwar keinen Schutz mehr bei militärischen Übergriffen. Psychologisch gesehen war das jedoch kein geschickter Schachzug, denn das Volk bangte um seine Sicherheit. Das Schleifen der Mauern und ein paar andere Dinge kamen in der Bevölkerung also gar nicht gut an.

Daher akzeptierten die Münchner den offiziellen Namen Karlsplatz nicht und benannten den Platz lieber nach einem beliebten Wirt. Eustachius Föderl hieß der Gute und er schenkte auf dem Gelände Ecke Sonnenstraße/Bayerstraße, wo heute der Kaufhof steht, im Garten Bier aus. Und jeder, der zum Karlsplatz ging, sagte, er gehe zum „Eustachi“. Daraus wurde dann im Laufe der Zeit „Stachus“.

Noch kurioser: Wer mit der U-Bahn zum Stachus fährt, bekommt den offiziellen Namen „Karlsplatz“ gar nicht zu hören. Die amtliche U-Bahn-Durchsage lautet nur „Stachus“.

Der Stachus liegt zwischen Hauptbahnhof und Marienpatz. Hier kommen zwei U-Bahn-Linien und die S-Bahnen zusammen. Außerdem gibt es eine unterirdische Shopping-Passage und eine leckere Fressmeile – vor allem der Pommes-Laden und der Kartoffelbrei- und Brezen-Verkauf in der Stachus-Passage sind sehr zu empfehlen 🙂

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Es ist wieder soweit: Die Schäffler tanzen.

Nur alle 7 Jahre wird der Tanz der Faßmacher (Schäffler) aufgeführt – ein lohnendes Spekakel. Der Legende nach geht der Schäfflertanz bis ins Jahr 1517 zurück. Die Schäffler waren nach der großen Pestepidemie, die Europa damals heimsuchte, die ersten, die sich wieder auf die Straße trauten und dies mit ausgelassenen Tänzen feierten. Das ermutigte auch den Rest der Bevölkerung, das öffentliche Leben wieder aufzunehmen. Und so wird das Ende der Pest bis heute gefeiert.

Nun gibt es natürlich auch im heutigen Bayern nicht mehr allzu viele Schäffler und Faßmacher, die tanzen könnten. Daher dürfen auch artverwandte Handwerksberufe den Schäfflertanz mit aufführen.

Noch bis zum 21. Februar treten die Schäffler in allen Stadtteilen Münchens auf. Und so gibt es noch einige Gelegenheiten, den Schäfflerztanz mal live mitzuerleben. Wer also nicht bis 2019 warten will, um das ausgelassene Gebaren mitzuerleben, sollte sich in den nächsten Tagen auf nach München machen.

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