München ist bekannt für seine Sehenswürdigkeiten aus der Zeit der Kaiser und Könige, aber auch für „Sehenswürdigkeiten“ aus der dunkelsten Epoche Deutschlands, dem Zweiten Weltkrieg. Wenig ins Auge springen dagegen die Wunden, die diese Epoche in München hinterließ. Doch an einigen Stellen wird an die Trümmer und die Toten gedacht, auch wenn es auf den ersten Blick nicht erkennbar ist.
Bestes Beispiel hierfür ist die „Schuttblume“… doch was ist die Schuttblume?
By Rufus46 (Own work) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons
Die Schuttblume ist eine Bronzeskulptur im Olympiapark, unweit des Olympiaberges und der Ackermannstraße. Sie hat die Form einer Blume.
Die Skuptur wurde vom Bildhauer Rudolf Belling anlässlich der Errichtung des Olympiageländes für die 20.Olympischen Spiele 1972 von der Stadt München und dem DGB in Auftrag gegeben.
Warum „Schutt“-blume?
Was viele nicht (mehr) wissen: Der Olympiaberg wurde nicht im Rahmen der Gestaltung des Parks aufgeschüttet, sondern bestand seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Berg, welcher heute vielen Touristen und Münchnern einen wunderbaren Blick über die Stadt bietet, besteht aus Schutt und Trümmern (und vielleicht auch nicht mehr geborgenen Toten?), die die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs auf München hinterließen. Insgesamt gibt es in München drei solcher Schuttberge, die heute natürlich nicht mehr als solche erkennbar sind (Olympiaberg, Neuhofener Berg, Luitpoldhügel).
Die Blume verkörpert die Entstehung von etwas Neuem, Freien aus den Trümmern der Vergangenheit und ist damit ein mahnendes Friedenszeichen, welches die weltoffene, fröhliche Stadt mit ihrer dunklen Vergangenheit verbindet.
Wer die Schuttblume besuchen möchte, kann mit der U-Bahn bis zur Station „Petuelring“ oder „Olympiapark“ fahren und von dort aus zu Fuß gehen oder mit dem Bus der Linie 144 zur Haltestelle „Ackermannbogen“ fahren und dann ein kurzes Stück bergauf gehen.
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